Bieler Gemeinderatslöhne: Junge SVP lanciert die städtische Volksinitiative „200‘000 Franken sind genug!“

Weder der Bieler Stadtrat noch die Stadtregierung wollen sparen. Das zeigte sich in der Debatte um die Motion zur Senkung der Gemeinderats-Saläre, welche lediglich als unverbindliches Postulat überwiesen worden ist. Die Junge SVP Biel-Seeland befürchtet deshalb, dass die Diskussion um die Gemeinderatslöhne in einer Sackgasse enden wird. Um dies zu verhindern, hat sie heute die städtische Volksinitiative „200‘000 Franken sind genug“ lanciert. Am 12. Mai 2014 wird mit der Unterschriftensammlung begonnen.

Die Initianten: Die beiden Bieler Jung SVP-ler Julien Rochat und Sandra Schneider
Die Initianten: Die beiden Bieler Jung SVP-ler Julien Rochat und Sandra Schneider

Mit über 262‘000 Franken Jahresgehalt verdient der Bieler Stadtpräsident kantonsweit mit Abstand am meisten. Er verdient mehr als seine Amtskollegen in Bern oder Zürich. Für die Junge SVP Biel-Seeland ist dieses hohe Salär mit Blick auf die sehr schlechte Finanzsituation der Stadt nicht mehr gerechtfertigt. Die Jungpartei startet deshalb am kommenden Montag eine städtische Volksinitiative. Diese fordert eine Lohnsenkung auf 200’000 Franken brutto für Gemeinderäte, respektive auf 220‘000 Franken brutto für den Bieler Stadtpräsidenten.

In seiner Vorstossantwort verweist der Gemeinderat auf eine stadträtliche Kommission hin, welche die Revision des längst überfälligen Personalreglements begleiten soll. In dieser sollen auch die Gehälter der Gemeinderäte behandelt werden. Damit weicht der Gemeinderat einer offenen Debatte aus. Denn: Es ist unklar, wie das Resultat dieser Kommission aussehen und ob die Forderung nach einer Lohnsenkung überhaupt erfüllt wird. Aufgrund des grossen Widerstandes seitens der Stadtregierung und der Mitte-Links-Mehrheit im Parlament befürchtet die Junge SVP, dass der Vorstoss Schneider in der Kommission keine Mehrheit finden wird. Darum braucht es die städtische Volksinitiative „200‘000 Franken sind genug!“ „Bieler Gemeinderatslöhne: Junge SVP lanciert die städtische Volksinitiative „200‘000 Franken sind genug!““ weiterlesen

Les salaires de l’exécutif sauvés

Conseil de ville: La motion de Sandra Schneider transformée en postulat

Sans surprise, la motion de Sandra Schneider n’a pas convaincu le Conseil de ville hier soir. L’élue UDC demandait de plafonner les salaires de l’exécutif à 200 000 fr. annuels bruts. Pour rappel, les conseillers municipaux touchent actuellement 238 316 fr. contre 262 158 fr. pour le maire Erich Fehr. «Des montants trop élevés alors que la Ville a besoin de faire des économiques» , a pourtant rappelé, en vain, la conseillère de ville.

Sandra Schneider (UDC) a elle aussi accepté de transformer sa motion en postulat.  Image: Jonathan Liechti
Sandra Schneider (UDC) a elle aussi accepté de transformer sa motion en postulat. Image: Jonathan Liechti

Le parlement a en revanche accepté à une très large majorité la proposition du Municipal. Celui-ci recommandait de transformer la motion en postulat et de créer une commission parlementaire pour étudier dans sa globalité la question de ses rémunérations. «Cette commission permettra d’évaluer l’ensemble des conditions d’engagement des conseillers municipaux, sans se focaliser uniquement sur le salaire brut» , a expliqué le maire Erich Fehr.

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Nur eine Überraschung

Eine Kommission soll untersuchen, ob die Löhne des Bieler Gemeinderates zu hoch sind. Gleichzeitig will die JSVP eine Volksinitiative lancieren.

Der Bieler Stadtrat will der Regierung kein fixes Lohndach von 200’000 Franken verpassen. Zu dieser Forderung von Sandra Schneider (SVP) ertönte bereits im Vorfeld aus allen Fraktionen Kritik. Sogar die SVP selber sagte, diese Summe lasse zu wenig Spielraum offen.

Die 22-jährige Stadträtin Sandra Schneider (SVP) hat mit ihrem Vorstoss zu den Gemeinderatslöhnen viel Staub aufgewirbelt. Bild: Jonathan Liechti
Die 22-jährige Stadträtin Sandra Schneider (SVP) hat mit ihrem Vorstoss zu den Gemeinderatslöhnen viel Staub aufgewirbelt. Bild: Jonathan Liechti

So war es denn auch kaum überraschend, dass der Stadtrat gestern dem Vorschlag des Gemeinderates folgte: Dieser will eine vorberatende Kommission einsetzen, welche die Löhne nicht separat, sondern im Kontext der gesamten Anstellungsbedingungen anschaut. Allenfalls wird dies gleich im Rahmen der sowieso anstehenden Revision des Personalreglements erfolgen.

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Les fractions favorables au débat mais opposées à la motion

Conseil de ville: Débat ce soir sur la motion qui demande le plafonnement des salaires de l’exécutif à 200’000 francs

La rémunération des conseillers municipaux sera au cœur des débats ce soir. Les parlementaires discuteront de la motion de Sandra Schneider (UDC), qui demande de plafonner les salaires de l’exécutif à 200 000 fr. annuel brut. Les conseillers municipaux touchent actuellement 238 316 fr. contre 262 158 fr. pour le maire Erich Fehr. Des montants que la motionnaire n’estime «pas corrects par rapport à la situation financière de la Ville» (notre édition du 5 décembre).

Fractions unanimes
Refusant de trancher, le Conseil municipal a transmis ce dossier délicat au Conseil de ville. Il propose de transformer la motion en postulat et de l’accepter en tant que tel. Et il suggère de créer une commission du Conseil de ville pour évaluer la problématique de ses salaires dans sa globalité, et pas uniquement au vu de leur revenu brut (notre édition du 4 mars). Si elles jugent que le débat mérite d’être mené, les fractions devraient unanimement suivre le Conseil municipal et rejeter la motion. Pour les Verts, «il n’est pas raisonnable de plafonner les salaires» , explique Pablo Donzé, président de la fraction écologiste. «Mais nous sommes favorables à un débat de fond, qui prend en compte l’ensemble de la grille des salaires de l’administration. La motion de l’UDC aborde la question de manière trop simpliste.»

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L’UDC brandit la menace d’une initiative

SALAIRES DU CONSEIL MUNICIPAL Ils doivent être revus à la baisse, selon le parti

sandra2014
Tout sourire, Sandra Schneider. Pourtant, elle est remontée… LDD

Les jeunes UDC n’en démordent pas. Sans attendre les débats liés aux salaires des membres du Conseil municipal, qui devraient avoir lieu lors de la séance parlementaire du 24 avril, ils brandissent la menace de lancer une initiative populaire dans le but de plafonner les salaires de l’exécutif à 200 000 fr. annuels bruts.

Pour rappel, les membres de l’exécutif touchent aujourd’hui très exactement 238 316 fr. contre 262 316 fr. pour le maire Erich Fehr. Une situation jugée «pas correcte par rapport à la situation financière de la Ville» par la conseillère de ville UDC Sandra Schneider, qui demandait par voie de motion de revoir ces montants à la baisse (nos éditions du 5 décembre 2013 et du 4 mars).

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Junge SVP macht Druck auf Stadtrat

Sollte der Stadtrat einem Lohndach des Gemeinderates nicht zustimmen, will die Junge SVP Biel-Seeland eine Volksinitiative lancieren.

Man könnte es Trotz nennen. Sandra Schneider spricht hingegen lieber davon, «Nägel mit Köpfen zu machen». Die SVP-Stadträtin will dem Bieler Gemeinderat einen Lohndeckel von 200 000 Franken pro Jahr verpassen (das BT berichtete). Über ihre entsprechende Motion entscheidet der Stadtrat am 24. April. Nun doppelt die Junge SVP Biel-Seeland nach: Wenn der Stadtrat die Motion ablehnt, werde sie eine Volksinitiative lancieren.

Dass es so weit kommt, ist durchaus wahrscheinlich. Zwar finden die meisten Parteien die Löhne der Exekutive diskutabel. Daher würden sie dem Anliegen zustimmen, wenn Schneider es als weniger verbindliches Postulat einreichen würde, wie es der Gemeinderat empfiehlt. Dieser schlägt vor, dass eine Kommission das Thema umfassend prüft. Doch Schneider hält an ihrer Motion fest: «Nur mit der Motion bleibt der Druck aufrecht, dass die Forderung nach einer Lohnsenkung auch wirklich umgesetzt wird.» Der Motion aber stehen die meisten Parteien ablehnend gegenüber.

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Bieler Gemeinderatslöhne: Junge SVP Biel-Seeland bereitet Volksinitiative vor

Voraussichtlich am 24. April 2014 wird im Bieler Stadtrat die Motion von Stadträtin Sandra Schneider behandelt, welche die Löhne der Stadtregierung auf 200‘000 Franken senken möchte. Sollte der Vorstoss im Parlament scheitern, wird die Junge SVP Biel-Seeland eine städtische Volksinitiative zum Thema lancieren. Die Jungpartei bereitet diese nun vor.

Der Bieler Gemeinderat
Der Bieler Gemeinderat

Während in den letzten Monaten viel vom Sparen geredet worden ist, fehlt es bislang an konkreten Taten. Der Bieler Stadtrat hat nun aber die Chance, Nägel mit Köpfen zu machen. Voraussichtlich in der April-Sitzung behandelt das Parlament den Vorstoss von JSVP-Präsidentin Sandra Schneider, welche eine Senkung der Gemeinderatslöhne fordert.

Der Gemeinderat selbst möchte aber am liebsten nichts davon wissen und beantragt den Volksvertretern lediglich, die Motion in ein wenig verbindliches Postulat umzuwandeln. Die Reaktionen vieler Bürgerinnen und Bürger zeigen aber, dass dieses Vorgehen auf wenig Verständnis stösst. Irritiert nehmen sie zur Kenntnis, dass der Bieler Stadtpräsident mit über 262‘000 Franken mehr verdient als seine Amtskollegen in Bern oder Zürich. Ein Ärgernis ist zudem, dass die Regierung bislang nicht von sich aus auf einen Teil seines hohen Salärs verzichten möchte.

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Stoppt die Stadt, sie ist zu teuer!

Meine „Carte blanche“ im Bieler Tagblatt vom 21. März 2014.

sandra2014Kreativer als die Bieler Künstler sind die Politiker – zumindest, wenn es ums Geld geht. Da werden bei Budgetdebatten Millionendefizite in Kauf genommen und bereits für Steuererhöhungen geworben. Sparen scheint ein Fremdwort zu sein. Dabei gäbe es durchaus Möglichkeiten:

Biels Stadtpräsident bekommt für die Ausübung seines Amts rund 262 000 Franken jährlich. Seine Amts- und Parteikollegen aus Zürich und Bern verdienen für die gleiche Arbeit bis zu 37 000 Franken weniger. Ich habe deshalb im Stadtrat eine Motion eingereicht, welche die Löhne auf 200 000 Franken senken möchte. Es wäre ein positives Zeichen, würde die Regierung von sich aus auf einen Teil ihres Salärs verzichten. Mit Blick auf den Bieler Schuldenberg in der Höhe von einer halben Milliarde (!) Franken wäre dies auch bitter nötig. Auf ein solches Zeichen warten wir aber bislang vergebens.

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Biel hat ein Ausgabenproblem

Mein Leserbrief zum Artikel über die Bieler Budget-Abstimmung («Die Bieler haben die Wahl»), erschienen im Bieler Tagblatt vom 7. März 2014

Ende März stimmen wir erneut über das Bieler Budget ab, wobei diesmal zwei Varianten zur Auswahl stehen. Eine Wahl zwischen einem schlechten und einem noch schlechteren Voranschlag, da beide Defizite resp. Steuererhöhungen (Variante 2) vorsehen.

Wie bereits im letzten Herbst, hat der Stadtrat auch dieses Mal die dringend nötige Spardebatte verweigert und auf den kommenden Oktober verschoben. Erstaunlich schnell fanden FDP und SP einen «Kompromiss», bei dem die zahlreichen Subventionen für soziale und kulturelle Institutionen geschont wurden. Mit Blick auf die Interessenvertretungen vieler Stadtratsmitglieder wohl nicht ganz uneigennützig. Dabei gibt es keinen Grund, Tabus zu errichten, wenn es ums Sparen geht. Biel leistet sich den bestbezahlten Stadtpräsidenten im ganzen Kanton Bern und gibt rund zehn Millionen Franken allein für die Kultur aus – jedes Jahr!

Bevor die Steuern für alle erhöht werden, sollten zuerst einmal die Ausgaben überprüft und gesenkt werden. Ein Vorgehen, dass Unternehmen und Privatpersonen auch machen müssen.

Sandra Schneider, Stadträtin SVP, Biel